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Duchamp

Salonabend über künstlerische Reform

 

  

In einer nachempfundenen Ausstellungsinstallation von Duchamp/Calder werden verschiedene Aspekte im Werk Duchamps auf ihren Einfluß für die moderne Kunst betrachtet. Dazu gibt es Kunst zum Anfassen, Aufhängen und Draufsetzen und Reinsetzen mit Rotwein und Baguette.

Marcel Duchamp

*28. Juli 1887 in Blainville-Crevon
gest. 2.Okt. 1968 in Neuilly-sur-Seine ,
eigentlich Henri-Robert-Marcel Duchamp ,

" Die Produktion einer Zeitepoche ist stets ihre Mittelmäßigkeit. Was nicht produziert wird, ist immer besser als das, was produziert wird. Ich sehe übrigens nicht ein, weshalb man der Nachwelt das Privileg einräumt, darüber zu entscheiden, was gut und was schlecht ist, umso weniger, als ja diese Nachwelt alle 50 Jahre wechselt. Ich sehe aber auch nicht ein, weshalb die Zeitgenossen besser zu urteilen verstünden. Die Idee des Urteils sollte verschwinden."

Marcel Duchamp 1954

" Die Gefahr besteht immer, dass man dem unmittelbaren Publikum gefällt, das einen umgibt, einen aufnimmt, einen schließlich feiert und Erfolge verabreicht und . . . all das Übrige.

Vielleicht wird man, im Gegenteil, fünfzig oder hundert Jahre warten müssen, um sein eigentliches Publikum zu treffen, aber dieses Publikum allein ist es, das mich interessiert."

Marcel Duchamp 1955

" Meine Ready-mades haben nichts zu tun

mit den objet trouvé, weil das so genannte gefundene Objekt vollständig vom persönlichen Geschmack gelenkt wird.

Der persönliche Geschmack entscheidet, ob dies ein schönes Objekt und einmalig ist."

Marcel Duchamp

1961

"Ich erachte den Geschmack - den schlechten und den guten - als den größten Feind der Kunst. Im Fall der Ready-mades versuchte ich, mich vom persönlichen Geschmack freizuhalten und mit dieses voll bewusst zu sein.

Die Folge war, dass ich über einen Zeitraum von fast 50 Jahren nur eine kleine Zahl von Ready-mades akzeptiert habe."

Marcel Duchamp

1961

" Wieder einmal sage ich, der Mensch ist nicht vollkommen, aber wenigstens habe ich versucht, möglichst frei zu bleiben, und glauben Sie ja keine Minute lang, das sei nicht eine schwierige Aufgabe gewesen!

Marcel Duchamp

1961

"Ich bin keineswegs sicher, ob nicht die Idee des Ready-made die wichtigste einzelne Idee ist, die aus meinem Werk herauskommt."

Marcel Duchamp

1961

Nu descendant un Escalier No. 2

Akt eine Treppe hinabsteigend

1912

"Ist es eine Frau? Ist es ein Mann? Nein. Um Ihnen die Wahrheit zu sagen, ich habe nie darüber nachgedacht, was es ist. Wozu sollte ich darüber nachdenken? Meine Bilder stellen keine Objekte dar, sondern Abstraktionen. Nu descendant un Escalier No. 2 , ist eine Abstraktion der Bewegung."

Roue de Bicyclette

Fahrrad-Rad

1916

"Das Fahrrad Rad hatte noch sehr wenig mit der Idee des Ready-made zu tun. Es hatte eher etwas mit der Idee des Zufalls zu tun."

Porte -Bouteilles

Flaschentrockner

1914

«  1914 habe ich dann den Porte-Bouteilles gemacht. Ich habe ihn einfach im Bazar de l`hotel de Ville gekauft. Und hatte dann den Einfall, Inschriften an den Objekten anzubringen."

La mariée mise à nu par ses Célibataires, meme (Le Grand Verre)

Die Neuvermählte von ihren Junggesellen entkleidet, sogar (Das Große Glas) 1915-1923

"Da kam eins zum anderen. Als Leitgedanke fungierte einzig und allein die Ausführung selbst, und hinzu traten dann die Beschreibungen im Stil eines Warenkatalogs. Das Ganze bedeutete den Verzicht auf jegliche Ästhetik im üblichen Sinn. Ich wollte nicht noch ein Manifest für eine neue Malerei in die Welt setzen."

In Advance of the Broken Arm

Dem gebrochenen Arm voraus

1915

"Das war eine Schneeschaufel und diesen Satz hatte ich tatsächlich darauf geschrieben.Trotzdem dachte ich, dieser Satz sei, zumal auf Englisch, ganz bedeutungslos und stände in keinerlei Bedeutung zum Gegenstand Eine Ideenassoziation ist hier allerdings sehr naheliegend: man kann sich beim Schneeschaufeln den Arm brechen. Da aber diese Deutung wirklich sehr simpel ist, hielt ich es für unmöglich, dass jemand eine solche Bedeutung anstellen könnte."

A bruit Secret

Mit geheimem Geräusch

1916

"Ins Innere des Knäuels hat Walter Arensberg insgeheim ein kleines Objekt hinzugefügt, das beim Schütteln ein Geräusch macht. Und bis auf den heutigen Tag weiß ich nicht, was es ist, noch weiß es sonst jemand, stelle ich mit vor."

Fountain

Fontäne

1917

"Sie sagen jeder Künstler, der 6 Dollar bezahlt, könne ausstellen. Mr. Richard Mutt sandte eine Fontäne ein. Ohne Diskussion verschwand dieser Artikel und wurde nie ausgestellt."

Ob Mr. Mutt diese Fontäne mit eigenen Händen gemacht hat oder nicht, ist unwichtig. Er wählte sie aus. Er nahm einen gewöhnlichen Artikel des Lebens stellte ihn so auf, dass seine nützliche Bedeutung verschwand hinter dem neuen Titel und Standpunkt, schuf einen neuen Gedanken für dieses Objekt.

Meine Fountain war kein Nein - ich versuchte bloß eine neue Idee für ein Objekt zu kreieren, von dem alle zu wissen glaubten, was es war."

Trébouchet

Stolperfalle

1917

Titel eines Ready-mades, bestehend aus einem Brett mit 4 metallenen Kleiderhaken, das auf dem Fußboden des Ateliers in New York festgeschraubt war. Trébuchet ist auch ein Fachausdruck beim Schachspiel und bezeichnet einen Bauern, der so gestellt wird, dass eine gegnerische Figur unter Umständen in ein Falle läuft.

L.H.O.O.Q.

( Elle a chaud au cul)

1919

« Das Kuriose an diesem Schnurrbart und dem Ziegenbärtchen ist, dass die Mona Lisa,
wenn man sie anschaut, zu einem Mann wird.
Es ist nicht eine als Mann verkleidete Frau.
Es ist ein wirklicher Mann,"

Why Not Sneeze Rose Sélavy?

Warum nicht niessen, Rose Sélavy?

1921

"Und dann habe ich Marmorwürfel in Form von Zuckerstücken, ein Thermometer und einen Sepiaknochen in einen kleinen Vogelkäfig gelegt und das Ganze weiß angemalt."

" Da die Farben, die der Künstler verwendet, fabrizierte Fertigprodukte sind, müssen wir schließen, dass alle Bilder der Welt assisted Ready-mades und auch Assemblagen sind."

"...bis zum Hals in der Netzhaut!"

"Seit Courbet hat man geglaubt, dass die Malerei sich an die Netzhaut wendet. Das war der allgemeine Irrtum. Früher hatte die Malerei andere Aufgaben: Sie konntereligiös, philosophisch, moralisch sein . . .

Wenn sie sich ansehen was die Abstrakten seit 1940 aus der Malerei gemacht haben, schlimmer denn je, optische Malerei:
Sie stecken bis zum Hals in der Netzhaut"

First Papers of Surrealism

New York 1942

von Elsa Schiaparelli beauftragt eine Ausstellung mit wenig Geld zu realisieren fand Duchamp einen Seiler der ihm 16 Meilen Bindfaden verkaufte. (Er benötigte allerdings nur 2 Meilen von denen eine beim ersten Versuch zu nah am Kronleuchter war und verbrannte. Er realisierte die Ausstellung zusammen mit Andre und Jacqueline Breton, Alexander Calder und Max Ernst. Zur Eröffnung erschien er nicht und erlaubte 12 Kindern dort zu spielen und zu turnen.

Rrose Selavy

Eros c´est la vie (Eros, das ist das Leben)

Arroser la vie (Auf das Leben trinken)

Pi Qu´habilla Rrose Sélavy (Piccabia lárrose cést la vie)

Robert Rauschenberg

"Marcel Duchamp is all about possible to write about: Anything I may say about him is at the same time untrue, but when think of him Iget a sweet taste in my body"

Yug Drobed

!Kunst kommt von Denken!

« Peut-on faire des ouvres qui ne soient pas d`art ? »

"Kann man Kunstwerke machen,
die keine Kunstwerke sind?"