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Gastmahl Worms

Jugendparlament und Stadtparlament
Gastmahl im Sinne der Staufer
moKKa Dombauhütte

 

Installation und Aktion
Ein begehbares Begriffsbild, ausgehend von der mobilen Staatsführung  der Reichstage, entsteht eine Performance, bei der im Sinne des Reisekönigtums eine Kommunikationskultur des freien Gedankenspiels inszeniert wird. Die Inszenierung des Gastmahls bezieht sich sowohl auf die Speisen als auch auf die Gespräche. Es wird ein ästhetischer Rahmen geschaffen, der  die Entwicklung des lebendigen Begriffsbilds ermöglicht.

 

 

 

 

Ein Festmahl im Stauferjahr der Stadt Worms
Projekt der mobilen Kunst- und Kulturakademie Worms und dem Jugendparlament
Donnerstag, 01. Juli von 18 – 19.30 Uhr, Domplatz Südseite  

Im Rahmen des Stauferjahres hat moKKa verschieden Werkstätten in einer  sogenannten Dombauhütte angeboten. Dabei entstanden Falken, mobile Architekturen, tönerne Teller, Becher und die Idee eines Festmahls in Erinnerung an das staufische Reisekönigtum. Vor dem Dom, unter freiem Himmel, an einem 6 Meter langen Tisch, bietet moKKa zusammen mit den frischgewählten Jugendlichen des Jugendparlaments ein Gastmahl an. Zu diesem festlichen Gastmahl konnte jeder Jugendparlamentarier einen Gesprächspartner aus dem politischen oder öffentlichen Leben dazu einladen. Geplant ist, dass den 15 Jugendlichen dann 15 Partner des öffentlichen Lebens, Stadtvorstand, Stadträte, Schulrektoren, Lehrer und Parteienvertreter gegenübersitzen.  Unter einem großen Baldachin wird aus selbst getöpferten Tellern, Schüsseln, Krügen gegessen und getrunken und über Dinge gesprochen, die für die Gäste, die Jugendlichen und die Stadt Worms interessant sind.  Was gegessen, wer eingeladen und was besprochen werden könnte, wurde vorher zusammen vorbereitet: Essen vorbereiten, einkaufen und zubereiten; Gäste einladen, Gesprächsthemen finden; Ablauf überlegen, Teller, Becher und Krüge töpfern; mobile Festarchitektur installieren; . . .   

 

Die Staufer waren eine Familie aus Schwaben, deren Burg auf einem Berg stand, der wie ein umgedrehter Kelch, damals „Stauf“, aussah, woher sie ihren Namen haben. In der Zeit von 1138 bis 1253 stellten sie bedeutende Kaiser und Könige des deutschen Reiches. Zwei Friedrichs sind berühmt, Friedrich I., der wegen seines roten Bartes Barbarossa hieß, und sein Enkel Friedrich II., „stupor mundi“, das Staunen der Welt genannt. Friedrich II. war bekannt für seine Kenntnisse verschiedener Kulturen, er war weit gereist und konnte u.a. arabisch sprechen, was auch die Kultur des Reiches beeinflusste. Das deutsche Reich zur Stauferzeit (Friedrich II.) erstreckte sich bis Sizilien.

Die staufischen Kaiser hatten keine ständigen Orte, an denen sie regierten, sondern waren ständig im Reich unterwegs, um ihre Macht zu zeigen, deshalb spricht man von Reise-Königtum. An verschiedenen Orten hielten sie ihre Reichstage ab, so auch in Worms. Auf diesen Reichstagen wurde verhandelt, Gericht gehalten, regiert, aber auch festlich gespeist.  Kaiser Friedrich I., Barbarossa, hat sich nachweislich 19 Mal in Worms aufgehalten. Friedrich II. hat seine prunkvolle Hochzeit mit Isabella von England hier gefeiert. Die Rechte der Städte wie Worms wurden zur Zeit der Staufer stark ausgeweitet, ein Relief am Nordportal erinnert daran. Der Dom ist zur Zeit der Staufer (auf eine Vorgängerkirche) gebaut, auch die mittelalterliche Stadtmauer.