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Kunstraumbuch

Raum für Buch
zur Kunst im Raum
Worms 10.2012

 

Dokumentation

 

 

Kunst am Bau
nicht für immer - aber unvergänglich


Spielzeit, so lautete der Name für ein Kunstprojekt zum Neubau des Wormser Kultur- und Tagungszentrums. Der Gedanke war: "Warum muss man einem Werk der Baukunst, durch das die Architekten einen wunderbaren Raum zur Entfaltung künstlerischer Aktivität geschaffen haben, noch ein Bild an der Wand oder eine Plastik auf dem Sockel hinzufügen?"

 

Mehr als hundert Jahre nach Marcel Duchamp sind wir der vermeintlich paradoxen Meinung, dass gerade zu so einem Anlass temporäre Kunstformen einen durchaus bleibenderen Eindruck hinterlassen können. Das Projekt Spielzeit wollte die conditio humana des Menschen entsprechend der Aussage von Schiller im kreativen, schöpferischen Spiel der Menschen an und um das Gebäude herum ermöglichen. Die Moderne Kunst, die alte Schöpfungsgeschichte, das Kunstverständnis des anderen deutschen Klassikers und die aktuelle Diskussion um Kunst, Kunstvermittlung und Kunstrezeption hätten so beim Neubau eines Kulturgebäudes einen angemessenen Ort und Zeitraum gefunden.

 

Aber wir haben ein Gesetz und in dem Gesetz steht, dass die Kunst am Bau dauerhaft mit dem Bau verbunden sein soll. Nun sind wir der Meinung, dass Ideen und temporäre Bilder von Ideen sich durchaus auch haltbarer als feste Werke materialisieren können, aber bisher gab es das so noch nicht. 

Bis der Kulturkoordinator der Stadt Worms, Volker Gallé, in einem Juryverfahren einen Teil der "Kunst am Bau"- Gelder für temporäre sogenannte "Symposien" reservieren konnte. Dadurch war es möglich ein Projekt wie "Kunstraum Wormser" zu realisieren, bei dem "bewußt-Sein-bildende" Kunst in Form von Fotografie, Skulptur, Malerei, Literatur, Musik, Essen, Trinken, Reden, Tanzen zu einem Kunstraum sui generis werden konnte. Vielen Dank.

 

Die temporären Bilder können natürlich auch gemalt und gemeißelt, geklopft oder geschabt sein. Wichtig ist uns, dass es sich um Bilder handelt, die in den Köpfen der Menschen Begriffe bilden und dort konstruktive Veränderungen ermöglichen: "bewußt-Sein-bildende" Begriffsbilder eben!